Ich habe keine Ahnung, ob es hierzu eine Printausgabe gab, aber es war schon schwierig das eBook zubekommen. Anastasia Salter gibt hier eine gute Übersicht über Jane Jensens Arbeit im Gaming-Business und als Autorin. Also über ihre Arbeit bei Sierra hinaus. So eben auch für die Mitarbeit an verschiedenen Games bei Sierra vor Gabriel Knight. Wobei mir bisher auch nur bekannt war, dass sie KINGS QUEST VI quasi mit Roberta Williams zusammen gemacht hat. Also ihre Feuertaufe. Das sie nach der Zeit bei Sierra dann erst einmal eine Reihe von Büchern unter Pseudonymen heraus gebracht hatte, wusste ich zumindest. Das sie auch umfangreich dann im Casual Gaming Sektor aktiv war, ist mir wiederum neu gewesen. Ich wusste das sie an den James Patterson Spielen beteiligt war, allerdings nicht das es federführend war. Ebenso hat sie auch schon vorher ein paar Agatha Christie Casual Games/ Wimmelbildspiele gemacht, von dem ich sogar zwei hier im Regal zu stehen habe. Zudem hat sie die kleine Software-Schmiede Oberon Games mit ihren Mann selbst betrieben.
Sie hat versucht, Grafikadventure-Elemente in Wimmelbildspielen einzubringen und war scheinbar wenig erfolgreich damit, weil ein Großteil der Zielgruppe scheinbar daran kein großes Interesse und vielleicht auch zu wenig alte Grafikadventure-Spieler den Weg zu den Casual Games genommen haben. Aber dann kam ja die Wiederbelebung der klassischen Grafikadventure von Europa, wo es eigentlich den sogenannten Tod des Genres nicht wirklich gegeben hat (genauso wenig wie den „großen“ Videogame-Crash von 1983), nach den USA und Jensen versuchte sich, in meinen Augen, erfolgreich wieder an den klassischen Genre. GRAY MATTER hatte mir sehr gut gefallen und die 20th Aniversery Edition bzw. das Remake von GABRIEL KNIGHT – SINS OF THE FATHERS, fand ich auch sehr gelungen. MOEBIUS habe ich bisher noch nicht gespielt. Das steht noch sealed im Regal.
Das Buch selbst empfand ich als „schwer“ zu lesen. Ich habe keine Ahnung, unter welchen Umständen es entstanden ist. Vielleicht eine Abschlussarbeit? Manchmal hatte ich auch das Gefühl, eine Blog-Serie zu lesen, die über mehrere Monate oder Jahre geschrieben wurde. So strotzen die einzelnen Kapitel von ständigen Wiederholungen. So wie in einem Blog, wo man den Eintrag vorher vielleicht vor Wochen gelesen hat, nun der nächste Eintrag der Blog-Serie online ist, und man noch mal ein paar Erinnerungen daran bekommt, was in den Teilen davor gewesen ist. Kann man im Blog oder in einem mehrteiligen Artikel oder Bericht machen. Wenn man daraus ein Buch machen will, sollte man das alles allerdings rausnehmen, wenn man seine Leser nicht langweilen will. Das Buch ist nicht sehr lang, aber gefühlt hätte es noch um die Hälfte kürzer sein können, wenn man die Wiederholungen rausgenommen hätte. Für einen interessierten Fan von Jane Jensen geht das durchaus, aber für alle Anderen ist das Buch nicht so empfehlenswert.