Ich mag ja meistens die Filme von Steven Soderbergh. Er hat als Regisseur und als Produzent ganz außergewöhnliche Filme gedreht. Einige waren mehr Unterhaltung und Andere waren auch was für’s Gehirnschmalz. Die OCEAN’S-Reihe war natürlich mehr Unterhaltung und ursprünglich eben auch ein Remake. OCEAN’S EIGHT hat er dann auch „nur“ noch produziert. Vielleicht hat man von einem Thema auch mal die Nase voll? Wohl aber doch nicht. Denn LOGAN LUCKY ist eben auch ein Heist-Movie. Auch hier geht es um einen fast unmöglichen und spektakulären Raubüberfall. ABER eigentlich ist LOGAN LUCKY ein Anti-OCEAN’S-Film. Denn erst einmal hat man den Eindruck das alle am Raub Beteiligten nicht nur extrem einen an der Murmel haben, sondern auch ein wenig beschränkt und langsam sind. Alles andere eben als die Spezialisten in Frankie`s Spießgesellen. Die hatte auch so ihre Macken, klar, aber eben so auf die coole und nerdige Art. Bei LOGAN LUCKY hat man es mit einem Rudel Hinterweltler zu tun. Der Hinterweltler-Humor macht dann auch zwei Drittel des Films aus. Aber Soderbergh ist natürlich trotzdem Soderbergh. Im Endeffekt ist es natürlich trotzdem ein ausgeklügelter Clou.
Also der Film hat einen recht „langsamen“ Humor, der zu unterhalten weiß, und hat auch eine Gewisse Spannung. Man sollte ihn sich vielleicht nicht in der deutschen Übersetzung anschauen, denn da verpasst man was. Wenn Engländer, Irren und Westcoastler versuchen wie Hillbillys zu reden, ist das schon viel lustiger als die Gags selbst. Klar hatten die alle bestimmt nen Sprachcouch. Ich meine hier auch mehr, das es nicht lächerlich falsch klingt, sondern das man bei den Schauspielern so ein Slang einfach nicht erwartet und das ist einfach schon urkomisch und kommt in der Übersetzung natürlich nicht an. Ähnlich eben wie bei FARGO.
Channing Tatum und Adam Driver sind eigentlich Schauspieler, die ich eigentlich überhaupt nicht so gerne sehe, aber hier haben sie mir neben Daniel Craig sehr gut gefallen.
Das Drehbuch hat übrigens eine gewisse Rebecca Blunt geschrieben. Und es war dann scheinbar ihr erstes Drehbuch. Aber so ganz unbekannt ist sie dann doch wieder nicht. Hinter den Namen verbürgt sich Jules Asner, die Ehefrau von Steven Soderbergh. All in the family…
Ich habe mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt und gebe den Film eine 7 von 10.