Seite 40 Jahren höre ich Jean-Michel Jarre nun wirklich intensiv. Seitdem mein Dad 1978 mit der EQUINOXE nach hause kam. Das sind hier also jetzt keine Platten-Rezensionen von mir, sondern ganz persönliche Erinnerungen zu den einzelnen Alben. Das ganze ausgelöst durch das 40 jährige Jubiläum der EQUINOXE, die am 17. November 1978 erstveröffentlicht worden war und das erscheinen des neuen Jarre-Albums EQUINOXE INFINITY am 16. November. 2018.
1984 war für mich ein ganz wichtiges Jahr in vielerlei Hinsicht gewesen. Nicht nur war es das orwellsche Jahr, nicht nur passierte in meinem Leben damals so vieles gleichzeitig. Auch war ich 17 und das Leben brach über mich herein.
Was ich damals so ganz ohne Internet nicht wusste war, daß ZOOLOOK nicht das nächste Album nach CHINA gewesen ist. Es gab die MUSIC FOR SUPERMARKETS. Was es damit auf sich hat, kann man hier nachlesen. ZOOLOOK war so ganz anders als die vorhergehenden drei Studioalben gewesen. Auch dieses Album habe ich noch bei Radio Möller gekauft. Es war das letzte Album was ich dort gekauft hatte. Schon 1983 hatte ich angefangen auch andere Plattenläden in anderen Bezirken zu durchstöbern. Und als Azubi hatte ich nun auch mehr Kaufkraft als vorher als „nur“ Teilzeit-Zeitungsausträger. Trotzdem hatte ich noch einmal aus Tradition bei Radio Möller eine Platte gekauft. Und es war auch wirklich eine LP! Die ZOOLOOK war das erste Album von Jarre, dass bei Release auch als CD neben LP und Cassette veröffentlicht worden war. Ich selbst hatte aber erst 1986 meinen ersten CD-Player.
Mit der ZOOLOOK verbinde ich eine persönliche Aufbruchstimmung. Jarre machte sich auf ins Land der Samples, der digitalen Synthesizer und Gastmusiker und ich machte mich endgültig auf in die Welt der „Erwachsenen“ (ohne gefühlt jemals erwachsen geworden zu sein).
Erinnern kann ich mich, dass mir das Album erst gar nicht gefallen hat. Also der erste Track „Ethnicolor“ hatte mir sofort gefallen, aber mit den Song-artigen Tracks konnte ich erst nicht viel anfangen. Das hielt allerdings nur ein paar Tage an, dann hatte ich auch jene Tracks ins Musikerherz geschlossen. 1984 hatte ich auch angefangen die „Dune“-Romane von Frank Herbert zu lesen. So erinnert mich die ZOOLOOK immer wieder an „Dune“ und deren Nachfolger. Natürlich hatte ich beim lesen auch Klaus Schulze’s Album DUNE gehört, aber trotzdem kommen mir die Erinnerungen an die Geschichte des Buchs doch eher bei ZOOLOOK als beim hören von DUNE.