Von Hand zu schreiben und am besten sogar mit einem Füllfederhalter, ist ja nun wieder so richtig angesagt. Aber es ist ja nicht so, dass ich beim tippen auf einer Tastatur nicht auch meine Hände benutzen würde! Also würde man Texte wie diesen hier nicht auch von Hand schreiben!?
Ich muss allerdings zugeben, dass mich das „richtige“ Schreiben und deren Utensilien auch immer noch faszinieren. Ich halte auch immer noch meinen Pelikan Füllfederhalter, den ich seit der dritten Klasse habe in Ehren und funktionstüchtig. Man weiß ja nie. Zu meiner Zeit gab es neben den essenziellen Fragen wie Micky Maus oder Fix und Foxy eben auch die Frage, Pelikan oder Geha. Ich mag es auch wirklich mit Füllfederhalter oder Kugelschreibern mit weicher Spitze zu schreiben. Notizen auf Arbeit mache ich wirklich noch mit einem alten Parker Kugelschreiber in Notizblöcke. Außerdem habe ich immer wieder ganz tolle Notizbücher in irgendwelchen Läden in der Hand, die ganz tolles Papier und Einbände haben, dass man sofort Lust bekommt, dort hineinzuschreiben. Aber das mache ich dann doch wieder nicht.
Erstens: Es dauert mir zu lange. Ich kann mit einem Stift nicht so schnell schreiben, wie ich tippen kann. Zweitens: Ich habe schon immer eine furchtbare Handschrift gehabt! Das ist der entscheidende Punkt. Im wirklich etwas Lesbares und Schöngeistiges zu Papier zu bringen, bräuchte ich eine Ewigkeit. Da vergeht mir einfach der Spaß.
Ich bin einfach der Tastatur-Mensch. Wobei das dann auch wieder nicht so ganz stimmt. Denn es gibt und gab immer wieder elektronische Begleiter, die einen Stift haben mit dem man auf dem Gerät schreiben konnte bzw. kann. Also schreiben. Und somit fällt aus der Kategorie schon einmal meine diversen DS-Handhelds raus. Mein erstes elektronisches Gerät, dass einen Stift hatte mit dem man schreiben konnte war ein Palm M100. Leser, die hier schon länger mitlesen, wissen das. Gefolgt von weiteren Palmbooks. Darauf habe ich gerne geschrieben. Meine ersten zwei Smartphones von Sony hatten auch Stifte. Aber damit konnte man nicht wirklich schreiben. Aber dann auf meinem Note 2 von Samsung habe ich seiner Zeit viel mit dem Stift geschrieben. Und für kurze Zeit hatte ich auch ein Note 10.1, auf dem ich leider viel zu wenig mit dem Stift geschrieben habe und das nach einem Jahr durch ein „stiftloses“ Tab S ersetzt worden war.
Aber nun habe ich ja schon eine Weile ein Surface. Und den Surface Pen benutze ich schon öfter. Eben auch wieder für Notizen, als für lange Texte wie dieser hier. Denn hier ist es natürlich auch nicht anders, wie mit einem Stift auf Papier: Das Schreiben mit einem Stift geht mir eben leider nicht schnell genug. Meine Gedanken sind dann schon zwei Sätze weiter, wenn ich noch dabei bin den ersten Satz zu schreiben. Schnell schreiben, um meinen Gedanken freien Lauf zu lassen, kann ich leider nur auf einer Tastatur.
Und wie es bei Stiften ist, gibt es auch Tastaturen, auf denen ich gerne schreibe und eben welche dir mir ein Graus sind. Billig verarbeitete Tastaturen finde ich absolute schrecklich. Heute kann man ja froh sein, dass man so eine große Auswahl hat! Das ging ja schließlich nicht immer so.
Die Tastatur im C64 war eben fest eingebaut. Damit musste man leben. Keine Alternativen. Zum Schreiben mochte ich die alte Brotkiste nicht besonders. Zu der Zeit habe ich lieber auf der elektrischen Brother meiner Mutter getippt. Das fühlte sich viel angenehmer an. Elektronisch habe ich da meine Texte noch nicht gespeichert. Erst mit dem C128. Da hatte mir die Tastatur auch viel besser gefallen. Das Gerät habe ich ja immer noch. Noch heute finde ich das die Tastatur einen verhältnismäßig weichen Anschlag hat und einen schönen Aftertouch. Da spürt man die Mikroschalter darunter richtig. Allerdings ist jene Tastatur recht laut. So ging es mir auch mit dem Amiga. Zum Schreiben war jene recht okay, aber eben zu laut. Ich habe ja bekanntlich einen Amiga 2000. Der hat den Vorteil, dass hier die Tastatur extern ist. Hier kann man also auch Tastaturen von anderen Herstellern anschließen! Was ich in den 80zigern aber nicht getan hatte. Es gab da bestimmt Alternativen, aber die hat man eben nicht beim freundlichen Computerhändler um die Ecke bekommen. Und Internet gab es noch nicht.
Erst mit meinem ersten IBM-Kompatiblen PC kam die richtige freie Wahl der Tastaturen. Die ersten ein bis drei Tastaturen die ich hatte, waren schrecklich. Die PCs selbst waren schon teuer genug, wenn man was Leistungsstarkes haben wollte, da habe ich nicht viel für Tastaturen ausgegeben. Erst Ende der 90ziger hatte ich mir eine richtig gute Cherry-Tastatur zugelegt. Auch diese Tastatur habe ich heute noch. Aber sie ist nun nur noch auf Arbeit im Gebrauch. Ja, ich gehöre zu jenen Nerds, die sich ihre eigene Tastatur und Maus mit ins Büro nehmen!
Zu hause benutze ich nun die kleine Logitech K800. Ja, die hatte keine Cherry-Microschalter, aber einen sehr weichen, aber gut fühlbaren Anschlag. Einen Zahlenblock brauche ich zu hause nicht. Und wenn dann mal mehr Zahlentipperei ansteht, dann habe ich noch einen separaten Zahlenblock. Auf jeden Fall schreibe ich auf der Logitech ganz gern.
Bei Laptops sieht es natürlich wieder ganz anders aus. Mit Laptops kam die C64-Misere zurück! Man muss die Tastatur benutzen, die einen da eingebaut wurde. Klar, man kann eine externe Tastatur benutzen. Aber wer macht das schon an einem Laptop? Über die Jahre hatte ich ein paar Laptops gehabt. Die meisten Tastaturen waren da nicht besonders gut gewesen. Ausnahmen waren vorhanden. Zum Beispiel mein erstes Laptop war/ist ein gebrauchtes Siemens Mobile Baujahr 1997. Das habe ich immer noch und das hatte eine tolle und angenehme Tastatur auf der ich heute noch gerne schreibe. Dann kam eine lange Durststrecke. Erst mein letztes Acer Laptop, das einer gehobenen Preisklasse angehörte, hatte auch ein gute Tastatur bekommen. Die war der meiner Logitech-Tastatur sehr ähnlich. Die habe ich gemocht.
Mit dem Surface ist die Sache mit der festverbauten Tastatur ja wieder vorbei. Ja, ich habe die ersten zwei Jahre hauptsächlich die Tatstatur von MS benutzt. Die ist besser als sein Ruf. Darauf kann man gut schreiben. Auch lange Texte habe ich darauf geschrieben. Und mir sogar vor 1 1/2 Jahren ein neueres Model zugelegt, die wirklich noch besser zum Schreiben war. Aber trotzdem haben ich manchmal für längere Texte dann doch die Logitech zum Surface geholt und drauf geschrieben. Und nun habe ich ja schon ein halbes Jahr die Brydge-Tastatur. Die ist den der Macbooks von vor ein paar Jahren nachempfunden worden. Das sind meiner Meinung nach die besten Tastaturen der Welt für mobile Geräte gewesen. Schade das die neuen Macbook-Tastatur nicht mehr so toll sind. Sie sind immer noch gut, klar, aber eben nicht mehr so fantastisch, wie ihre Vorgänger. Der Anschlag der Brydge-Tastatur begeistert mich immer noch. So weich und angenehm. Die Tastatur hat auch ein mit Federn erzeugtes Aftertouch. Ganz fantastisch! Das ist jetzt mein liebstes Schreibgerät! Ein besseres habe ich noch nie besessen.